Ferdinand III., Kristina von Schweden : Westfälischer Friede - Vertrag von Osnabrück | |
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erstattet werden. Es solle aber zugelassen seyn/ den Besatzungen gegen die Saumhafftige vnd Widerspennige/ jedoch nicht vber die gebühr zu exequiren. Die hohe Obrigkeit vnd Landes Gerechtigkeit in Geist: vnd Weltlichen/ auch Renten vnd Gefälle besagtes Schlosses vnd Stätten/ verbleibt dem Herrn ErtzBischoffen zu Cölln bevor/ vnd richtig.
[Art. XV, 7-9] So bald aber/ nach bestettigtem Frieden/ der Frawen Landtgräffin 300000 Reichsthaler werden erlegt seyn/ solle sie Neuß wider abtretten/ vnd allein Coßfeld vnd Newhauß behalten: Jedoch solcher gestalt/ daß die Neußische Besatzung vff Coßfeldt vnnd Newhauß nicht ab= vnd eingeführt: oder derentwegen ichtwas ferrners erfordert/ noch die Besatzung zu Coßfeld vber die Zahl von 600 zu Fuß/ vnnd 50 zu Roß/ zu Newhauß aber 100 zu Fuß erstreckt werden solle. Falls aber jnnerhalb deß 9 Monatlichen Termins der Fraw Landtgräffin die gantze Summ nicht erlegt würde/ so solle nicht allein Coßfeldt vnnd Newhauß/ biß so lang die völlige Zahlung geschehen/ sondern auch für den Abgang der Summa/ vnd jedes 100 Jährlichs fünff Reichsthaler/ biß auch der Nachstandt bezahletn für Pension entricht seyn wird/ inbehalten werden. Es sollen auch so viel Aempter/ so zu obbenanten Ertzstifften vnd Abtey gehörig/ vnd dem Fürstenthumb Hessen nahe gelegen/ so viel zu erlegung der Pensionen genugsamb seyn/ Rentmeister vnd Einnehmer der Frawen Landgräffin mit Eydspflichten sich obligiren, daß sie von dem Einkommen !vnnd! restirender Summ die Jährliche Zinß entrichten/ vnd sich jhrer Oberherrn verbieten nicht hindern lassen wollen.
[Art. XV, 8] Da nun solche Rentmeister vnd Vffheber mit der Zahlung saumhafft seyn/ oder die Renten anderstwohin verwenden würden/ so solle die Fraw Landtgräffin freye Macht haben zu exequiren, vnd sich vff Maß vnd Weise/ als sichs thun lest/ zur Zahlung anzustrengen: Sonsten aber der LandtsObrigkeit vnd dem EygenthumbsHerrn stetso ohne nachtheil.
So bald aber die Fraw Landgräffin die gantze Summ/ sampt den Zinsen/ von Zeit deß Verzugs erlangt haben wird/ solle sie vnverlängt die besagte Oerther wider abtretten/ welche sie biß dahin zu jhrer Sicherheit inngehabt/ die Zinß ein Ende haben/ die Rentmeister vnnd Vffheber/ welcher droben gedacht/ der Pflichten wider erlassen werden/
[Art. XV, 9] welcher Aempter Gefälle aber zu Bezahlung vff den Säumungsfall der Pensionen anzuweisen seyn/ solches soll für der Friedensbestettigung in dem fall verglichen werden/ welches nicht weniger/ als deß Friedens Jnstrument krafft haben solle.
[Art. XV, 10-11] Ausser der Orthen aber/ so/ wie gedacht/
Ferdinand III., Gustav Adolf: Westfälischer Friede - Vertrag von Osnabrück. Frankfurt: Philipp Jacob Fischer, 1649, Seite 74. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Westfaelischer_Friede_IPO_1649_074.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)