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bei Beginn eines neuen Satzes und bei allen Namen. Diejenigen welche sich ganz und gar an die Urschrift halten wollen, unterscheiden nicht zwischen Sprache und Schreibweise, wie schon Mone in der Zeitschrift 1, 4 bemerkt hat, und ahmen nur die Willkühr der letzteren nach, ohne wesentliches Resultat für Praxis und Wissenschaft. Orts- und Personennamen müssen gross gedruckt sein, damit sie gehörig ins Auge fallen. In Beziehung auf die adjectivischen Formationen schwankt man noch; wie mir scheint ohne hinreichenden Grund. Auch den Adjectivbildungen ohne Ausnahme den grossen Buchstaben zu geben, scheint praktisch zu sein. Der grosse Anfangsbuchstabe soll ja dem betreffenden Worte keine höhere Dignität gewähren, sondern nur dasselbe leichter bemerkbar machen. Noch mag bemerkt werden, dass diejenigen, welche, mit dem Anspruche auf besondere Pünktlichkeit, grosse und kleine Buchstaben nach Massgabe des Originals setzen wollen, zuweilen in die fatale Lage kommen müssen, nicht mit völliger Bestimmtheit sagen zu können, was sie denn eigentlich vor sich haben, einen dem kleinen Alphabete angehörigen aber etwas gross geformten, oder einen wirklich dem grossen Alphabete angehörigen Buchstaben.

Der dritte Punct betrifft die Verbesserung offenbarer Schreibfehler, denen man auch, wenigstens

Empfohlene Zitierweise:
Karl Heinrich Roth von Schreckenstein: Wie soll man Urkunden ediren?. Verlag der H. Laupp’schen Buchhandlung, Tübingen 1864, Seite 18. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wie_soll_man_Urkunden_ediren%3F.pdf/25&oldid=- (Version vom 1.8.2018)