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stellte. Wo freilich die Scriptur undeutlich und die Lesung daher unsicher ist, oder wo offenbare Willkühr die Anwendung bestimmter, grammatikalischer Regeln heischt, da wird der Herausgeber sich vor Allem exacter Studien über die betreffende Mundart zu befleissigen haben, wenn er nicht ganz und gar Verkehrtes zu Tage fördern will. Mone’s rühmlichst bekannte und Frommann’s leider eingegangene Zeitschrift, geben manchen nützlichen Wink. Nicht überall wird der Bedarf von besonderen Typen der gleiche sein, sondern es richtet sich derselbe natürlich ganz nach der Beschaffenheit der Dialekte. Ob man wohl daran thue, für die in deutscher Sprache geschriebenen Urkunden deutsche Lettern zu wählen, oder vielmehr die lateinischen auch hiebei in Anwendung zu bringen, wird vielleicht auch ein Gegenstand reiflicher Überlegung sein müssen. Übrigens haben wir für das eine wie für das andere Verfahren vollwiegende Beispiele der Durchführbarkeit.

Ein in älteren Urkundenbüchern zuweilen sich vorfindender Übelstand, nämlich der nicht nur relativ, sondern für jedes auf Schonung gerechte Ansprüche machende Auge, absolut zu kleine oder schlechte Druck, bedarf nunmehr kaum noch der Erwähnung, da man sich so ziemlich allenthalben gebessert hat und

Empfohlene Zitierweise:
Karl Heinrich Roth von Schreckenstein: Wie soll man Urkunden ediren?. Verlag der H. Laupp’schen Buchhandlung, Tübingen 1864, Seite 42. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wie_soll_man_Urkunden_ediren%3F.pdf/49&oldid=- (Version vom 1.8.2018)