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ein halbwegs einsichtsvoller Editor auch die typographische Ausstattung eines von ihm zu publicirenden Quellenwerkes zu beeinflussen, nicht unter seiner Würde zu halten pflegt. Selbstredend ist, nebst den zu kleinen Lettern, auch schlechtes oder nicht dauerhaftes Papier gänzlich zu verpönen. Verfällt man ab und zu in das entgegengesetzte Extrem, so haben wir selten die Befugniss mit dem Editor zu rechten. Man kann und wird es wol bedauern, wenn einer luxuriös zu nennenden Ausgabe nicht eine gleiche Sorgfalt in der Bearbeitung der Texte u. s. w. entspricht, aber in der Regel auch annehmen dürfen, dass eine weniger ins Auge fallende Edition den Wünschen derjenigen nicht entsprochen haben würde, welche die Geldmittel bewilligten. Der deutsche Gelehrte ist in der Regel kein Krösus. Man sollte daher, mehr als zuweilen der Fall ist, hierauf Rücksicht nehmen und auch monumentale Druckwerke, die freilich nicht sehr wohlfeil sein können, wenigstens nicht sehr theuer werden lassen, durch einen die wissenschaftliche Trefflichkeit nicht erhöhenden Luxus in der äusseren Ausstattung. Noch sind vier Puncte zu besprechen, bevor ich die als Überschrift gewählte Frage nicht etwa erschöpft zu haben glaube, sondern vielleicht hoffen darf, durch eine der unbestreitbaren Wichtigkeit des Gegenstandes wenigstens

Empfohlene Zitierweise:
Karl Heinrich Roth von Schreckenstein: Wie soll man Urkunden ediren?. Verlag der H. Laupp’schen Buchhandlung, Tübingen 1864, Seite 43. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wie_soll_man_Urkunden_ediren%3F.pdf/50&oldid=- (Version vom 1.8.2018)