Seite:Wilbrandt Einleitung des Herausgebers.pdf/6

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verhängnisvolle Gebrechlichkeit seines Organismus, die ihn halb unbewußt antrieb, den höchsten Anspannungen seiner Kraft aus dem Wege zu gehen, immer „aufzuschieben“, wie er von sich klagte, und in zersplitternder Verteilung seiner Interessen die lebenserhaltende Ausgleichung zu finden? Oder war es die Anordnung seines geistigen Organismus, daß ihm auf seinem Baum doch nur wohl war, wenn er von Ast zu Ast flatterte, nirgends zu lange verweilend; daß sein vogelklarer, humorfroher Blick nur in diesem beweglichen Wechsel sein Genüge fand, sich zur Vollkommenheit schärfte, bis dann vom höchsten Wipfel des Humors die hellen und tiefen Töne erklangen, die sein eigenster, unvergeßlichster Gesang sind?

Wer weiß, wie das ist und wie das geschieht? – Genug, daß wir an ihm unsern heitersten Weisen haben, der uns mit seiner lustigen, verlockenden Stimme unvermerkt in die Tiefe führt; doch während wir da unten die edlen Gesteine, die geheimnisvollen Gänge anstaunen, hören wir immer wieder, wie einen rechten Trostgruß aus der Oberwelt, die helle, heitere Stimme.