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drei Reiche, die sich an die spätere Handynastie anschlossen, ca. 250 n. Chr. Liu Be gründete die „Kleine Handynastie“ in Setschuan, ihm halfen Guan Yü und Dschang Fe. Tsau Tsau gründete das Reich We, das dritte der Reiche war Wu. Guan Yü oder Guan Di, d.h. Gott Guan, ist im Lauf der Zeit eine der populärsten Gestalten der chinesischen Sage geworden, Kriegsgott und Retter in einer Person. Vgl. Abbildung.

Das Gespräch des Mönches mit dem Gott Guan Di in den Wolken beruht auf der buddhistischen Karmalehre. Weil Guan Di – sei es auch aus guten Motiven – Menschen getötet hat, muß er die Auswirkung dieser Handlungen an sich erdulden, selbst noch als Gott.


Von Heiligen und Zauberern

28. Die Heiligenscheine. Quelle: mündliche Überlieferung.

Der Himmelsmeister, Tiän Schï auf dem Lung Hu Schan, ist der sogenannte Taoistenpapst.

29. Laotse.

Die Geburtsgeschichte zeigt Verwandtschaft mit der des Buddha.

Daß er bei der Geburt weiße Haare gehabt hat, ist eine Erklärung des Namens Laotse, der entweder heißen kann: „alter Meister“ oder: „altes Kind“.

Von den Taoisten wird mit Vorliebe die Reise Laotses nach Westen vor die Geburt Buddhas verlegt, der nach manchen nur eine Reïnkarnation Laotses ist.

Der Paßwächter am Han-Gu-Paß ist unter dem Namen Guan Yin Hi auch in Liä Dsï und Dschuang Dsï genannt.

Über seine Beziehung zum Taoteking vgl. „Das Buch des Alten vom SINN und LEBEN“, Einleitung. Hier ist die Geschichte noch weiter ausgesponnen.

30. Der alte Mann. Quelle: vgl. Schen Siän Dschuan.

Zinnober ist bei der Herstellung des Lebenselexiers häufig[1] verwendet. Vgl. Nr. 31.

Fu Hi, der „brütende Atem“, vgl. Nr. 23.

Schildkröten sind besonders langlebig, vgl. Liä Dsï V, I.

31. Die acht Unsterblichen I. Quelle: mündliche Überlieferung.

Die Legenden von den acht Unsterblichen (Ba Siän) als zusammengehöriger Gruppe gehen nicht über die Mongolendynastie zurück. Natürlich sind die einzelnen in anderem Zusammenhang schon früher bekannt. Einige von ihnen, wie Han Siang Dsï, sind historische Persönlichkeiten, andere rein mythisch. Heutzutage spielen sie eine große Rolle in der Kunst und dem Kunsthandwerk. Auch ihre Embleme kommen häufig vor.

Dschung Li Küan hat einen Fächer.

Dschang Go hat eine Bambustrommel mit zwei Stäben (und Esel). Lü Dung Bin hat ein Schwert auf dem Rücken (und Blumenkorb). Tsau Go Giu hat zwei Brettchen (Yin Yang Ban), die er in die Luft werfen kann.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: höufig
Empfohlene Zitierweise:
Richard Wilhelm: Chinesische Volksmärchen. Eugen Diederichs, Jena 1914, Seite 393. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_ChinVolksm_393.jpg&oldid=- (Version vom 30.5.2018)