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ist die eines Herrschers. Der Fransenhut (vgl. die Abbildung des Stadtgottes) entspricht der Krone.

44. Wie Mu Liän seine Mutter aus der Hölle holte. Quelle: mündliche Überlieferung.

Die Hungerhölle, aus der Mu Liän seine Mutter holte, ist im vorigen Stück schon erwähnt. Die Sage selbst ist ein Gegenstück zur Orpheussage.


Natur- und Tiergeister

45. Die Blumenelfen (vgl. Tang Dai Tsung Schu).

Salix: Die Namen der Blumenelfen sind im Chinesischen als Geschlechtsnamen gegeben, die im Klang an die Blumennamen erinnern, ohne sie geradezu zu nennen. In der Übersetzung ist das Wortspiel durch die lateinischen Namen angedeutet.

Zephirtanten: Im Chinesischen ist der Name der Tanten „Fong“, das in anderer Schreibweise „Wind“ heißt.

46. Der Bergelf. Vgl. Liau Dschai.

47. Der Geist vom Wu-Liän-Berg. Die Sage stammt aus Dschutschong, im Westen der Kiautschoubucht.

„Meerblickturm“: Ein berühmter Turm, von dem aus man das Meer sah. Der Name ist im Volksmund heute auf die Signalstation in Tsingtau übertragen.

Weto: Sanskrit Veda, ein fabelhafter Boddhisatva, der Heerführer der vier Himmelskönige. Sein Bild mit gezücktem Schwert findet sich am Eingang jedes buddhistischen Tempels. Statt des Schwerts hat er in China häufig eine an den Donnerkeil erinnernde Keule. Es liegt hier wohl eine Verwechslung mit Vaišramana vor.

48. Der Roßberggeist. Quelle: wie Nr. 47.

49. Der Ameisenkönig. Quelle: Tang Dai Tsung Schu.

Vgl. zu der Schilderung der Zwerge Goethes Hochzeitslied: „Wir singen und sagen vom Grafen so gern“.

50. Der kleine Jagdhund. Quelle: Liau Dschai.

Das Stück ist wohl eine Parallele zum vorigen. Es ist wiedergegeben als Probe, wie derselbe Stoff in verschiedener Bearbeitung wiederkehrt.

51. Der Drache nach dem Winterschlaf. Quelle: Liau Dschai.

Der Drache, das Haupt der Schuppentiere und Insekten, macht nach chinesischer Vorstellung auch einen Winterschlaf durch. Dabei ist er ganz klein. Beim ersten Frühlingsgewitter erhebt er sich im Blitz wieder zu den Wolken. Es kommt hier die Natur des Drachens als atmosphärischer Erscheinung zum Ausdruck.

52. Die Geister des gelben Flusses. Quelle: mündliche Überlieferung.

An die Stelle des alten Flußgottes Ho Be (Flußgraf), der in Dschuang

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Richard Wilhelm: Chinesische Volksmärchen. Eugen Diederichs, Jena 1914, Seite 397. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_ChinVolksm_397.jpg&oldid=- (Version vom 30.5.2018)