Seite:Wilhelm ChinVolksm 404.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

üblich. Heute kehrt man allgemein zum Stil der alten Meister, der freien Form, zurück.

„Gefahr des Donners.“ Vgl. Einleitung zu Nr. 58.

95. Ying Ning. Vgl. Liau Dschai.

Das Märchen ist in der Stilisierung des verstorbenen Herrn Dr. Harald Gutherz, mit dem diese Sammlung gemeinsam geplant war, wiedergegeben.

96. Die Froschprinzessin. Vgl. Liau Dschai.

„Froschmännchen“: Wa Dsï, der Schimpfname, der den Südchinesen von den Nordchinesen gelegentlich angehängt wird.

97. Abendrot. Vgl. Liau Dschai.

98. Edelweiß. Vgl. Liau Dschai.

Die Geschichte hat in Liau Dschai noch einen komplizierten Schluß, durch den das Zwischendasein der Liebenden, die von Ort zu Ort verschwinden, noch ausführlicher versinnlicht wird.

99. Das Heimweh. Vgl. Liau Dschai.

Die Geschichte ist trotz der äußerlichen Abweichungen von den buddhistischen Regeln durch und durch buddhistisch. Der Religion der Formen tritt hier die Religion des Herzens gegenüber.

„Nachkommen“: Die Nachkommen haben die Pflicht, die Opfer der Ahnen zu besorgen. Da er selbst durch Krankheit verhindert war, seiner Mutter zu opfern, mußte in Ermangelung der Nachkommenschaft das Opfer unterbleiben.

Ochsenfleisch: Der Genuß dieser Speise gilt als unheilig und ist einem rechten Buddhisten ein Greuel. Das Rind ist ein Tier, das in China als Genosse des Menschen zu heilig ist, um gegessen zu werden.

100. Der Affe Sun Wu Kung. Vgl. Si Yu Gi.

Der Affe ist das Symbol des Herzens. Die Erzählung ist ähnlich wie „Pilgrim’s Progress“ eine Allegorie. Dennoch sind mythologische und Märchenmotive in Menge aufgenommen. Der Affe selbst erinnert an Hanumant, den Begleiter Ramas.

Herr des Himmels = Yü Huang.

Der steinerne Affe ist das steinerne Herz des natürlichen Menschen. Die Buddhas, die seligen Geister (Siän) und die Götter (Schen): Die Ideale des Buddhismus, Taoismus, Konfuzianismus.

Asien: Die Kontinente sind die der indischen Mythologie. Im Süden Dschau Bu Dschou = Djambudvîpa, im Osten, wo der Affe geboren wird, Schong Schen Dschou = Purvavidêha, im Norden Gü Lu Dschou = Utarakura, im Westen, wohin der Affe zuletzt kommt, Niu Ho Dschou = Godana. Asien ist in dieser Zusammenstellung Djambudvîpa.

Der Erkennende = Sambodhi.

Sun Wu Kung: Affen heißen auf chinesisch Hu Sun. Das Wort Hu hat schlechte Vorbedeutung, darum wählt der Meister Sun als Geschlechtsname. Das Zeichen wird dabei von seinem tierbezeichnenden Radikal befreit. Wu Kung = der zur Leere (Nirwana) Erwachende. Die verschiedenen Wege: Magie, Weg der Geisterbeschwörung. Wissenschaften: Die drei Religionen sind Konfuzianismus, Buddhismus,

Empfohlene Zitierweise:
Richard Wilhelm: Chinesische Volksmärchen. Eugen Diederichs, Jena 1914, Seite 404. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_ChinVolksm_404.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)