Seite:Wilhelm Löhe - Beichtunterricht (4. Auflage).pdf/75

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Gottes Frieden kommen, – hat nie seinen Heiland gesehen, kann nie mit Simeon beten: „HErr, nun lässest du deinen Diener im Frieden fahren; denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen!“ Ein solcher hat im Herzen keinen Frieden, so lang er auf Erden ist, und keinen Frieden, wenn er in Gottes Ewigkeit geht! Er ist ein Friedenstörer, wie Kain, muß ewiglich im Lande Not unstät und flüchtig sein! – – Das merke sich jedes Beichtkind und bleibe von der Absolution, wenn es nicht vergeben will. Der HErr läßt das Amt der Versöhnung nicht verspotten, wie geschrieben steht: „Irret euch nicht! Gott läßt sich nicht spotten! (Gal. 6, 7.)

 NB. Dies alles wird noch ernsthafter, wenn man bedenkt, daß Beichte und Absolution Vorbereitungen zum h. Abendmahle sind.


29.
Auch Erstattung Unrechten Gutes, Bezahlung irdischer Schulden ist Vorbereitung auf die Absolution.

 Gleichwie es eine schöne Vorbereitung zur Absolution ist, geistliche Schulden vergeben und bei seinem Nächsten Vergebung suchen, so ist es gleichfalls eine löbliche Vorbereitung irdische Schulden berichtigen, Geliehenes, Entwendetes, auf unrechtmäßigen Wegen Erworbenes zurückgeben. Denn wenn du einem abbittest, daß du ihn betrogen oder bestohlen hast, ihm aber das Seine nicht erstattest,

Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Löhe: Einfältiger Beichtunterricht für Christen evangelisch-lutherischen Bekenntnisses. Kommissionsverlag der Buchhandlung der Diakonissenanstalt, Neuendettelsau 1900, Seite 73. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Beichtunterricht_(4._Auflage).pdf/75&oldid=- (Version vom 17.7.2016)