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Gott geißelt, je verhärteter sind die Menschen, je größer Feuer, je mehr Öl!“


 Lieber Leser! – da schweigt das Büchlein. Es ist nicht lang für einen solchen Gegenstand – und du wirst noch manche Einwendungen und Zweifel gegen manches haben, was darin gesagt ist. Ist dir daran gelegen, so gehe zu einem frommen Beichtvater, der wird dich lehren. Zuvor aber prüfe dich, ob nicht deine Einwendungen aus Stolz und aus dem Hochmut kommen, daß du bisher gemeint hast, den Weg zum Leben selber finden zu können, während du dich in diesem Büchlein an deinen Seelsorger bis ans Ende deines Lebens gekettet siehst. Bist du demütig, so ist dir das vielmehr eine Freude – und du giebst dich dem dir von Gott verordneten Freunde mit Vertrauen hin. Gott gebe dir Demut und schreibe dir in dein Herz:

„Gehorchet euern Lehrern und folget ihnen denn sie wachen über eure Seelen, als die da Rechenschaft dafür geben sollen: auf daß sie das mit Freuden thun und nicht mit Seufzen; denn das ist euch nicht gut!“
Ebr. 13, 17. 

Druck von Pöschel & Trepte in Leipzig.


Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Löhe: Einfältiger Beichtunterricht für Christen evangelisch-lutherischen Bekenntnisses. Kommissionsverlag der Buchhandlung der Diakonissenanstalt, Neuendettelsau 1900, Seite 88. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Beichtunterricht_(4._Auflage).pdf/90&oldid=- (Version vom 17.7.2016)