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so muß ER auch den rechten Dienst haben. Deshalb fährt Salomo fort: Laß Deine Priester sich kleiden mit Gerechtigkeit und Deine Heiligen sich freuen. Den Schluß macht Salomo so schön mit einer Bitte für sich und seine Nachfolger auf dem Thron: Wende nicht weg das Antlitz Deines Gesalbten, gedenke an die Gnade, die Du Deinem Knecht David verheißen. Sein eignes Bedürfniß tritt ihm zurück hinter dem was die Gemeinde bedarf. Wenn man in der Gemeinschaft der Heiligen lebt, dann kommen die Fürbitten zuerst; zu sich kehrt der Beter zuletzt ein. Es ist ein Fehler, wenn die Kirche und die Bedürfnisse des Ganzen dem Beter nicht im Vordergrund der Seele stehen. Aber manchmal wird der schwache Mensch nicht fertig, für sich selbst zu beten, und es geht ihm schwer sich aufwärts zu schwingen zur Fürbitte für andere. Was ist da zu thun? Nun du mußt freilich dem Zug deiner Seele folgen, wenn dein Herz von deinen eignen Anliegen so voll ist, daß du damit nicht fertig werden kannst: aber du mußt dich doch tadeln, wenn du den Weg Salomos nicht findest, und Buße thun, daß du es nicht fertig bringst all das Deine auf den HErrn zu werfen. Wenn du Buße thust für all dein Versäumniß in der Fürbitte, dann wird dein Gott dich bessern und in der heiligen Gebetskunst von einer Stufe zur andern führen.

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XXV.
2. Chron. 7, 1–5; 6–9; 10–11.


1.

 Ist das nicht etwas Außerordentliches, daß nach dem Gebet Salomos das Feuer vom Himmel fällt und die Opfer

Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Löhe: David und Salomo. C. Bertelsmann, Gütersloh 1895, Seite 113. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_David_und_Salomo.pdf/119&oldid=- (Version vom 11.9.2016)