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was wir dort sehen. Dann werden die Räthsel der Erde gelöst werden, und wir werden an der Handleitung der irdischen Compendien Gottes ewige Werke, und an dem Tempel Salomos das Glück und die Seligkeit der ewigen Gottesdienste verstehen lernen.

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XXVI.
2. Chron. 7, 12–14; 15–18; 19–22.


1.

 In der ersten Lection heißt Israel (V. 14) das Volk, das nach Gottes Namen genannt ist. Daran möchte ich eine Bemerkung anschließen. Die Stelle heißt genau: das Volk, über dem Mein Name genannt ist. Das geschah aber bei dem priesterlichen Segnen. Die Priester warteten auf den Stufen des Altars, bis von dem dienstthuenden Priester im Heiligthum das Rauchwerk angezündet war, und dann sprach die ganze Schaar den Segen mit aufgehobenen Händen und mit den Worten: Jehovah segne dich etc. Damit wurde der Name Jehovahs auf das Volk gelegt. Der Segen wurde aber über das Volk nicht so gesprochen, wie es in unsern Kirchen der Fall ist. Wir sprechen mit aller Absicht die Versammelten in der Mehrzahl an, der alttestamentliche Priester aber sprach: der HErr segne dich. Jetzt eine Gemeinde in der Einzahl anreden ist Schwärmerei, ist keine Wahrheit, am wenigsten in einer Landeskirche, denn diese ist eine Mischung von Guten und Bösen, entstanden aus Vernachlässigung der Zucht. Es ist keine wahre innere Gemeinschaft vorhanden, die Glieder einer Gemeinde von heutzutage

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Wilhelm Löhe: David und Salomo. C. Bertelsmann, Gütersloh 1895, Seite 118. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_David_und_Salomo.pdf/124&oldid=- (Version vom 11.9.2016)