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anderen Götter haben neben Ihm, ER ist der Einzige und will es sein. Wenn Jemand das nicht anerkennt, sondern Ihn allenfalls für den höchsten Gott unter den andern gelten lassen will, der ist nicht auf der Bahn zum ewigen Leben. Merke sich das ein Jeder und trage es auf seine Götzen über. Trägst du einen Götzen in dir – und wärest du es selber, denn sich selbst ist man oft der ärgste Götze – so wird dein Lob Gottes nicht taugen und dein Auge wird geschlossen sein für den Weg, der zum Himmel führt. Alles in dir, was dich selber will, hindert deine Erkenntniß; dem HErrn mußt du allein dienen. Die finden großes Glück, die nichts mehr haben als Ihn, die alles verlieren, um es in Ihm wieder zu finden.


3.

 Die Schrift fließt über von dem Reichthum Salomos. Sie erzählt, daß auch die Königin von Saba ihm 120 Centner Goldes gebracht hat und erinnert bei dieser Gelegenheit noch einmal an die reichen Schiffsladungen Goldes, die nebst andern wunderbaren Dingen von Ophir kamen wie z. B. das rothe Sandelholz, aus welchem Salomo Treppen bauen ließ, die aus seinem Palast in den Tempel führten. Was sind aber für Salomo 120 Centner Gold! Der läßt sich doch nichts schenken, sondern macht alles wieder gleich und trachtet selbst darnach, aller Menschen Wohlthäter zu werden. Er gibt der Königin wieder was sie ihm gebracht hat und noch viel mehr dazu, er deckt ihre Wohlthaten mit vielfacher Vergeltung zu. Er läßt sie gehen reicher als sie kam, nicht blos reicher an Schätzen, sondern auch an Weisheit. Sie wollte ihre Räthsel an Salomo probieren und nimmt mit weg seine Räthsel, seine Weisheit, ja den Namen seines Gottes und kann daheim den Ihrigen erzählen von seinem Tempel

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Wilhelm Löhe: David und Salomo. C. Bertelsmann, Gütersloh 1895, Seite 126. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_David_und_Salomo.pdf/132&oldid=- (Version vom 11.9.2016)