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vereitelt, denn man hat nicht in rechter Weise gefeiert. Gott will so verehrt werden, wie ER’s geboten hat – und will keinen selbsterwählten Gottesdienst von Menschen. Wagen, Rinder, Treiber, Führer für die Bundeslade – das ist alles nicht nach Gottes Sinn. Hat David nicht gewußt, was 4. Mos. 4, 14 u. 15 geschrieben steht, daß die Lade Gottes auf den Schultern der Leviten und zwar an Stangen getragen werden sollte? Wenn David aus Unwissenheit fehlte, so mußte doch Usa wissen, daß die Lade Gottes niemand berühren darf und daß der Sitz des HErrn ein unnahbarer ist. Der HErr hat deshalb Seine Gnade nicht von Israel gewendet, ER hat nur auf eine greifliche Weise kund gegeben, daß man auf die Weise achten müße, wie ER unter Seinem Volke wohnen wolle. Der Segen, der über das Haus Obed Edoms kommt, wo die Bundeslade nun ihren zeitweiligen Aufenthalt findet, ist deß ein deutliches Zeichen. Ein andermal, wenn David das Volk wieder zusammenruft, um die Lade Gottes nach Zion zu bringen, weiß er, worin gefehlt, ist und unterrichtet selbst das Volk, wie es besser zu machen ist (1. Chron. 16, 12 ff.).

 Es kommt in geistlichen Dingen nicht blos auf den guten Willen an, man muß auch achten auf Gottes Weisungen. Wenn Gott ein Gebot gegeben hat, so darf man sich davon nicht eigenmächtig entbinden, sondern man muß Ihm dienen in völligem Gehorsam nach Seinem Wort: dann wird Freude und Segen kommen über alle, die Ihm dienen. Der HErr gebe uns „heiligen Muth, guten Rath und rechte Werke,“ daß Ihm von uns so gedient werde, wie es Ihm gefällt und wie es Ihm zur Ehre gereicht und uns zum Segen.

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Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Löhe: David und Salomo. C. Bertelsmann, Gütersloh 1895, Seite 27. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_David_und_Salomo.pdf/33&oldid=- (Version vom 11.9.2016)