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Ort der Ruhe der Lade auf Zion Ps. 5, 8 der Ausdruck Tempel und Palast gebraucht. Kurz, David gibt sich die größte Mühe, dem HErrn ein würdig Haus zu bereiten. Er jagt mit heiliger Geduld seinem Ziele nach, Hindernisse stählen ihn nur, er will, daß sein Gott bei ihm sei. Die Verbindung mit der Lade seines Gottes ist ihm etwas Großes und unter all seinen Anliegen das bedeutendste. Daher der Ernst, der Fleiß, das Gelingen.

 Wer dem HErrn dienen will in etwas Großem, der muß einen langen Athem haben, mit Geduld ausharren im guten Werk, nicht ermüden, unverwandt zum Ziele gehen. Dann werden ihn seine Füße dorthin bringen, wo das Kleinod am Ziele seiner wartet, und wo seine Sehnsucht Erfüllung wird.


2.

 Der König hatte der Lade nun einen würdigen Platz bereitet, fortan handelt es sich darum, wie die Lade in würdiger Weise an ihren Ort gebracht werde. Bei jenem ersten Versuch war es zu königlich, zu wenig priesterlich hergegangen. Die Priester waren daran selbst mit Schuld, sie waren in den bösen Zeiten Sauls so herabgekommen, daß sie nicht überlegten und thaten, was ihres Amts gewesen wäre. David findet beim Nachdenken, daß er damit einen Fehler gemacht, daß er die Priester das erste Mal bei Seite gesetzt habe. Er hätte immerhin den Anstoß zur Heimholung der Lade Gottes geben können, aber ausführen hätte die Sache niemand sollen als die Priester, die Hohenpriester, denn es gab ja damals zwei (V. 11). Nicht auf einen Wagen hätte die Lade gehoben, nicht mit Rindern hätte sie gezogen werden sollen, sondern sie hätte auf Stangen getragen und auf den Schultern der Leviten heraufgebracht werden

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Wilhelm Löhe: David und Salomo. C. Bertelsmann, Gütersloh 1895, Seite 33. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_David_und_Salomo.pdf/39&oldid=- (Version vom 11.9.2016)