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 Auf den Tag freut sich das Herz Davids und seines Sohnes, des Hochgelobten, und die Zeit eilt herzu: Ja komm HErr Jesu!

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XIV.
1. Chron. 22, 1–4; 5–8; 9–15.[1]


1.

 Es ist eine ganz andere Zeit, von der wir soeben gelesen haben, als die, von welcher die gestrige Lection handelte. Zwischen der Lebenshöhe, auf der wir David gestern sahen, und dem heißen Nachmittag seines Lebenstages ist eine ernste Zeit gelegen. Gewaltige Kriege, aber auch schwere Sünden liegen mitten inne. Davids Fall mit Bathseba, seine Blutschuld an Uria, Amnons Schandthat – das alles liegt dazwischen. Es macht einen außerordentlichen Eindruck: die heutige Lection auf die gestrige. Der Mann so großer Gnade und heute in so schwerer Sünde, scheint fast nicht derselbe zu sein. Wenn man ihn nicht doch hernach wieder bußfertig fände, könnte man denken, er sei nicht mehr der Liebling Gottes. – Die heutige Geschichte ist eigenthümlich eingeleitet. Es heißt (vgl. 2. Sam. 24, 1) Gott habe gezürnt, nicht wider David, sondern wider Israel. Warum? Offenbar wegen Absaloms Aufruhr, Sebas Empörung, des Volkes Abfall etc. Gott hat das Volk gesehen, wie es nicht hätte


  1. Cap. 19–21 sind im Lectionarium (Löhes Hausbuch II. Theil) übergangen. Es wurden deshalb auch über diese Capitel keine Vorträge gehalten.
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Wilhelm Löhe: David und Salomo. C. Bertelsmann, Gütersloh 1895, Seite 57. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_David_und_Salomo.pdf/63&oldid=- (Version vom 11.9.2016)