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XVI.
1. Chron. 23, 2–5; 6–13; 14–Cap. 24, 1.


1.

 Von der ersten Stunde seines Königreiches an bis zu seinem Ende war es Davids immerwährendes Bestreben, dem HErrn ein Haus zu bauen und den Dienst des Hauses Gottes aufs innigste zu vereinen mit seinem Königthum. An Einem und demselben Orte sollten beide, sein Gott und er selbst, mit einander wohnen und thronen und so die Idee der Theokratie verwirklicht werden. In diesem Bestreben bleibt sich David gleich sein ganzes Leben hindurch. Er hat den Ort gekauft, wo er das Haus des HErrn bauen wollte, auch die Stätte des Brandopferaltars hat er bestimmt, da er stehen sollte für die ganze Zeit des Vorbilds und vielleicht auch des Urbilds, und nun hat er, da er als blutiger Kriegsmann den Tempel des HErrn nicht bauen darf, nichts Besseres zu thun als Vorrath herbeizuschaffen und alles zuzurichten, damit sein Sohn nur beginnen darf. Aber in Israel gab’s keine Künstler, kaum die nöthigsten Handwerker; das Kunsthandwerk hatte in Israel keine Heimath; da muß die Schaar der Fremdlinge, die im Lande hin und her giengen, Gewerbe und Künste betrieben, in Dienst genommen werden. Wir erfahren aus 2. Chron. 2, daß die Zahl dieser Fremdlinge 153600 Mann betrug. Daraus kann man sich einen Begriff machen, was es zu thun gab, denn alle diese Leute aßen das Brot des Königs nicht feiernd, sondern schafften in täglicher eifriger Arbeit; 3600 Aufseher waren bestellt sie zur Arbeit anzutreiben. Alle diese Leute stellt David schon an, wie sie auch Salomo nachher zum Tempelbau verwendete, und nun fängt er an herbeizuschaffen, was der Tempel bedarf:

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Wilhelm Löhe: David und Salomo. C. Bertelsmann, Gütersloh 1895, Seite 67. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_David_und_Salomo.pdf/73&oldid=- (Version vom 11.9.2016)