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alt worden ist, hat ihm Gott all diesen Reichthum geschenkt. Denn wenn auch jener Centner nicht gleich dem unsrigen ist, so muß man doch den höheren Wert des Geldes in damaliger Zeit bedenken. Aber David stiftet nicht blos selbst, sondern er beruft auch einen Landtag, und da muß alles stiften. Der alte König, der sich nicht mehr erwärmen, der kaum mehr auf den Füßen stehen kann, nimmt noch einmal seine Kraft zusammen. Er ermuntert die Obersten seinem Sohne Salomo treulich zu helfen. Er sagt: der HErr hat alle Einwohner des Landes in meine Hände gegeben, ihr habt nun nichts mehr zu thun, mein Erbe, das ich euch hinterlasse, ist die Ruhe, die euch Gott gegeben hat; wenn ich nun in meine Todesruhe gehe, so thut ihr das schönste Werk der Lebensruhe und baut das Haus des HErrn, daß man die Lade des Bundes des HErrn und die heiligen Gefäße hineinbringe etc. Das war die letzte Rede Davids, der man nichts von Altersschwäche anmerkt, aus der uns die Morgenluft einer andern Welt anweht. So muß David eifern für die schönen Gottesdienste des HErrn und ihren Fortbestand auch über seine Lebenszeit hinaus, damit anzudeuten, daß Gottes Preis und Lob bleiben soll auf Erden, bis hereinbrechen wird das Reich des ewigen Salomo und das ewige Freudenleben beginnt, das kein Ende nehmen wird. Amen.

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XVII.
1. Chron. 29, 1–8; 9–10; 11–21.


1.

 David hat in seinem Leben so viele Kriege geführt und so viele mächtige Werke vollbracht; wir lesen aber in keinem

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Wilhelm Löhe: David und Salomo. C. Bertelsmann, Gütersloh 1895, Seite 72. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_David_und_Salomo.pdf/78&oldid=- (Version vom 11.9.2016)