Seite:Wilhelm Löhe - David und Salomo.pdf/84

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

ganze Schaar beherrschen, daß sie einmüthig sei zum guten Werk. Daß ihr einen Willen habt, sieht man alle Tage; aber daß jeder seinem Willen folgt, sieht man auch. Jeder verwechselt eignen Willen mit eigner Weisheit und meint, wenn es nach seinem Sinn geht, sei es am besten getroffen. Lernt aus dieser Lection Eintracht des Willens, daß der HErr euch nicht auseinander werfe in den Staub.

*               *
*


XVIII.
1. Chron. 30, 1–5; 6–9; 10–19.


1.

 Der König David hat so viel gebaut, vor allem einen prächtigen Palast für sich selbst, aber von dieser Thätigkeit ist kaum die Rede. Den Bau des Tempels stellt er weitaus höher und läßt damit merken, was es für ihn selbst für ein Unterschied ist, ob er sich einen Palast baut, oder ob er dem Namen des großen Gottes ein Haus baut, der der Gott seines Volkes und der Hort seines Heils ist. Zu diesem Werk ist ihm sein Sohn zu schwach, da muß alles sich anstrengen und zusammengreifen. 1. Chron. 23 haben wir gehört was David zum Tempelbau gestiftet hat. Dort waren es 100000 Centner Gold und 1000 × 1000 Ctr. Silbers und Erz und Eisen ohne Gewicht. All das waren Weihgeschenke, die er dem HErrn seinem Gott gemacht hat bei Gelegenheit seiner großen Siege. Was er den Völkern genommen hatte, die dem Gott Israels nicht die Ehre gaben, das hat er gesammelt in seinen Schatzkammern, hat es aber nicht als Eigenthum betrachtet, sondern dem HErrn verbannt

Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Löhe: David und Salomo. C. Bertelsmann, Gütersloh 1895, Seite 78. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_David_und_Salomo.pdf/84&oldid=- (Version vom 11.9.2016)