Seite:Wilhelm Löhe - David und Salomo.pdf/94

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

der auch 40 Jahre regiert hat! In Verzweiflung, Selbstmord, geplagt vom bösen Geist, besiegt, verlassen von Gott und Menschen – so geht er dahin. Saul ist noch heute unser Schrecken, David ist noch heute unsre Freude; viele Tausende lesen mit lautem Lobpreis sein Leben, lesen von seiner Buße und seinem Glauben, seinem Leiden und Sterben. Der HErr gebe uns Kleinen, daß unser Ende auch sei wie das Ende dieses Gerechten, wie das Ende unseres Vaters David. Amen.

*               *
*


XX.
2. Chron. 1, 1–6; 7–10; 11. 12.


1.

 Sonst kommt ein Mann allmählich empor, sein Einfluß und Ansehen wächst mit seinen Jahren. Bei Salomo ist’s anders. Bei ihm läuft das Ansehen den Thaten voraus, denn es ist gleich im Eingang seiner Regierung in dem gelesenen Text (V. 1) von ihm gesagt: Gott machte Salomo immer größer. Gott gibt ihm was er nicht gesät hat: seines Vaters Herrlichkeit und Gottes Gnade leuchtet über ihm. Davids Sonne war untergegangen mit großen Opfern und Freudenfesten, und der Sohn beginnt seine Regierung mit einem großen Opferfest (V. 6). Er handelt dabei wie sein Vater; er redet, wenn es sich um eine gottesdienstliche Veranstaltung handelt, mit den Obersten und Fürsten Israels, er gibt ihnen den Gedanken anheim, er will nicht durch sein Ansehen erzwingen was sich freiwillig einstellen muß: die heilige Festlust und die Festfreude. Er rechnet das Vertrauen

Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Löhe: David und Salomo. C. Bertelsmann, Gütersloh 1895, Seite 88. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_David_und_Salomo.pdf/94&oldid=- (Version vom 11.9.2016)