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der Schöpfung, vom Fall des Menschen und desselben Erlösung durch Christum anfangen, und ist kein Zweifel, daß, gleichwie vor Zeiten in dem Papsttum Gott der Herr seine Kirche wunderbarlich gesammelt und erhalten, er also heut zu Tage auch in India und Amerika durch Wirkung des h. Geistes vieler Herzen mit seinem Wort erleuchte, daß sie in Einfältigkeit des Glaubens selig werden.

 „Aus diesem Unterschied würde die Frage recht erörtert, und sage ich auch aus diesem Fundament, daß man die Kirchen in Amerika, India, Europa, Afrika u. s. w. unter der Spanier, Moscowiter oder Mohren König gelegen, in welchen Jesuiter, Mönche oder andere Ketzer predigen, nicht schätzen soll nach der Jesuiter, Mönche oder ketzerischen Prediger äußerlichen Sitten und angenommener Heiligkeit, sondern nach den Artikeln des christlichen Glaubens, nach dem Buchstaben göttlichen Worts, und nach den Sacramenten der Taufe und h. Abendmahls; denn wo dieselben im Schwang gehen, da soll man nicht auf der Personen äußerlichen Sitten und Irrtum, sondern allein auf die verordneten Mittel, so zur Erbauung des Reiches Christi verordnet sein, sehen. Jedoch ist es nicht ohne, wo das Wort Gottes und die h. Sakramente durch unreine Lehrer, als Jesuiter, Pfaffen und Mönche verwaltet werden, daß allda die himmlischen Perlen zwar fürgetragen werden, aber in befleckten unsaubern Gefäßen, und ist zwar das Reich Christi daselbst nach den äußerlichen Kennzeichen noch zu finden, aber in dicken Nebeln und Schatten, ja mit schwerem Joch und großer Last menschlicher Gesetze beschwert und beladen. Es sind aber doch noch daselbst vorhanden die himmlischen Perlen, die Stimme des Bräutigams und der Braut oder die christliche Kirche, also daß auch unser Herr und Heiland Jesus Christus noch mitten unter seines Feinden herrschet, und ihm allezeit sieben Tausend behält, die ihre Knie vor dem Baal nicht biegen.“

 „Wolan, damit wir dies erste Capitel beschließen, kann der