Seite:Wilhelm Löhe - Ein Conferenzvortrag in Betreff der Rosenmonate heiliger Frauen.pdf/7

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

 Wenn ich mir erlaube, unsere heutige Versammlung mit einem Vortrage über die am Schluße des vorigen Jahres erschienenen Rosenmonate zu eröffnen, so kann es scheinen, als bringe ich einen Gegenstand zur Sprache, welcher ebenso wenig für eine Pastoralconferenz, als für unsere Gesellschaftsconferenz geeignet ist. Dennoch aber wage ich es, und zwar in der Meinung, daß dasjenige, was ich zu sagen habe, unter den Umständen, die nun einmal vorhanden sind, allerdings nicht blos für eine Pastoralconferenz, sondern auch für unsere Gesellschaft von einigem Werth sein kann. Die Rosenmonate haben so vielen Widerspruch erregt und Gegner von so ehrenwerthem Charakter gefunden, daß es weder meinen theuern Freunden, noch der Gesellschaft, deren Obmann ich bin, gleichgiltig sein kann, wie ich mich gegen den erhobenen Widerspruch verhalte. Sind die Rosenmonate wirklich das sträfliche Unternehmen, wofür sie von ihren Gegnern gehalten und ausgegeben werden, so kann ich Ihr Obmann fernerhin nicht sein, und Sie selbst, meine theuern Freunde, müßen mir wenigstens so lange den Rücken kehren, bis ich Buße thue. Das angefochtene Buch soll ja in römischem Sinne geschrieben sein, oder mindestens