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Wilhelm Löhe: Evangelien-Postille für die Sonn- und Festtage des Kirchenjahres

Da aber der hochgelahrte Verfasser bei aller Vortrefflichkeit desjenigen, was er seinen Lesern bot, selbst zu sehr die Sprache des wissenschaftlichen Jahrhunderts unserer Kirche trug, so schien auch er nicht erreicht zu haben, was er wollte. Ich, obwohl kein Gelehrter, doch aber ein vieljähriger Pastor und Prediger, dabei immer beflißen, zugleich den Weisesten und den Einfältigen zu dienen, wollte nun auch meiner Gabe den Zeitgenossen darbieten, um entweder mit meinen Vorgängern die gleiche heilsame Demüthigung, für die ich mich allezeit bereit erkannte und erkenne, hinzunehmen oder denen, mit welchen ich in gleichen Kreisen zu leben habe, etwas darzubieten, was, keiner Schule unterthan als Einer, auch etwas länger leben und dienen könnte, als die vergänglichen Formen der Schule gestatten. – Meine Absicht war von der Art, daß sie beßer verschwiegen als geoffenbart wurde. Jetzt kann ich sie sagen, da ich bereits in der zweiten Vorrede erklärte, wie ich mein Buch habe beßern wollen und doch nicht können[,] das ist, wie ich meiner Absicht habe nachstreben wollen, ohne es zu vermögen.

Der HErr sei gnädig uns armen Sündern!

 Geschrieben am 17. September 1858.

Der Verfaßer. 


Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Löhe: Evangelien-Postille für die Sonn- und Festtage des Kirchenjahres. Samuel Gottlieb Liesching, Stuttgart 1859, Seite X. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Evangelien-Postille_Aufl_3.pdf/10&oldid=- (Version vom 1.8.2018)