Seite:Wilhelm Löhe - Lebenslauf einer heiligen Magd Gottes aus dem Pfarrstande 2 Aufl.pdf/37

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recht, besonders nun in Hanau. Es betrübt mich aber, wenn ich manchesmal betrübt bin und weiß nicht recht warum; wiewohl ich so gar viel Ursach hätte, Gott zu danken und zu loben. Am Sonntag giengst du weg. Am Montag hätte ich mit tausend Zungen meinem Gott singen mögen. Doch den Mittag hörte es auf. Wir packten einiges ein, um nach Hanau zu fahren. Unterwegs sah ich auf dem Schiff so mancherlei Menschen, die Gottes Gnade noch nicht erfahren. Da war ich nicht vergnügt, ach und das Beten vergeße ich dann so oft.“

 Das psychische Leben der Frauen, sonderlich derer von schwachen Nerven, zu denen Helene gehörte, gleicht einem zarten Saiteninstrumente: es unterliegt Stimmungen und Verstimmungen. Helenens Geist war dem feind, – wollte immer nur die heitere Seelenstimmung. In der Ehe gelang es ihr. Immer heiterer, immer munterer – so wurde sie.

 8. In der Beantwortung ihrer Frage in Nr. 5 hatte der Bräutigam gemeint: „Es gibt keine höhere Verbindung als mit Ihm, aber diese Verbindung bildet sich auf Erden am schönsten ab, wenn zwei Eheleute nur Ein Herz haben und dies Eine an Ihn hängen.“ – Darauf kam am 3. Juni das Echo ihrer Einfalt:

 „Meine größte Freude ist, daß wir beide nur Ein Herz haben, und dies Eine nur allein an Christus hängt. Ja, Gott gebe, daß es recht fest an Ihm hängt! Amen.“