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so gar leicht meinen unsichtbaren, aber himmlischen Bräutigam! Ich bin daher betrübt, daß meine Liebe zu Ihm, der mich bis in den Tod geliebt, noch so gar kalt ist. Ich weiß eigentlich nicht, warum ich manchesmal betrübt. Der HErr erforsche mich und erfahre mein Herz, Er prüfe mich und erfahre, wie ich’s meine, Er sehe, ob ich auf bösem Wege bin, und leite mich auf ewigem Wege!“

 Auch später schrieb sie ähnlich. So am 6. Juli:

 „Die liebe Mutter hat sich schon darüber betrübt, Emilie darüber gezankt, daß ich so gar einsilbig mit Dir gewesen sei. Dir wollte ich nicht weh thun, aber ich höre Dir lieber zu, als daß ich selbst spreche. Das wird sich schon geben, wenn wir zusammen, und sprechen dürfen von dem, was uns das Liebste ist.“ –

 12. Am Gedächtnistag ihrer Confirmation, 8. Juni 1837, schrieb sie:

 „Ich habe dem dreieinigen Gott, heute, wie vor zwei Jahren auf den 8. Junius, mein Taufgelübde erneuert und von Herzen die drei letzten Verse des Liedes: „Ich bin getauft auf Deinen Namen“ gesungen, und Du bist mit mir Eins, und so hab ich Dich auch dem HErrn hingegeben. Ich denk, wenn ich für mich bete, so bete ich auch gleich für Dich mit. – Dem HErrn sei Lob und Preis, daß Er uns erhalten hat bis auf den heutigen Tag, Er möge auch ferner mit Seinen armen Kindern Geduld haben, und uns