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Am 2. Advent.
(Nürnberg 1834.)


Luc. 21, 25–36. Es werden Zeichen geschehen an Sonne, Mond und Sternen; und auf Erden wird den Leuten bange sein und werden zagen; und das Meer und die Wasserwogen werden brausen. Und die Menschen werden verschmachten vor Furcht und vor Warten der Dinge, die kommen sollen auf Erden, denn auch der Himmel Kräfte sich bewegen werden. Alsdann werden sie sehen des Menschen Sohn kommen in der Wolke, mit großer Kraft und Herrlichkeit. Wenn aber dieses anfähet zu geschehen, so sehet auf und hebet eure Häupter auf, darum, daß sich eure Erlösung nahet. Und er sagte ihnen ein Gleichnis: Sehet an den Feigenbaum und alle Bäume, wenn sie jetzt ausschlagen, so sehet ihr es an ihnen und merket, daß jetzt der Sommer nahe ist. Also auch ihr, wenn ihr dies alles sehet angehen, so wisset, daß das Reich Gottes nahe ist. Wahrlich, ich sage euch: Dies Geschlecht wird nicht vergehen, bis daß es alles geschehe. Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte vergehen nicht. Aber hütet euch, daß eure Herzen nicht beschweret werden mit Fressen und Saufen und mit Sorgen der Nahrung, und komme dieser Tag schnell über euch. Denn wie ein Fallstrick wird er kommen über alle, die auf Erden wohnen. So seid nun wacker allezeit und betet, daß ihr würdig werden möget, zu entfliehen diesem allen, das geschehen soll, und zu stehen vor des Menschen Sohn!

 Wir sehen in diesem Evangelium denselben Heiland in Seiner majestätischen Wiederkunft zum Gerichte, welchen wir vor acht Tagen arm und demütig zu Seinem Leiden in Jerusalem einreiten sahen. Wir sahen vor acht Tagen den Anfang Seines Erlösungswerkes, heute die Vollendung. ER ist A und O, Anfang und Ende. Wer will Seine Herrlichkeit