Seite:Wilhelm Löhe - Predigten für die festliche Hälfte des Kirchenjahres.pdf/243

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

seine einzige Gerechtigkeit zu suchen: dann, Brüder, haltet, was ihr habt! Ihr seid auf dem rechten Wege, auch wenn er euch lang werden sollte, und des Glaubens Kraft und Tugend nicht allzeit für euren wankelmütigen Gedanken klar sein sollte! Wer glaubt, wird ewiglich bleiben, wer glaubt, wird selig werden: das ist Gottes Wort! Bleibt ihr in Buße und Glauben, dann seid ihr Pflanzen Gottes guter Hoffnung, dann seid ihr getrost, harret des HErrn und seid unverzagt, harret des HErrn! ER wird ja den Müden Kraft geben, ER wird ja Wort halten, der da spricht: „Fürchte dich nicht, Ich bin bei dir!“ ER wird ja Sein Wort hinausführen, und wie meint ihr, wie wir sein werden, wenn es hinausgeführt ist? „Wenn der HErr die Gefangenen Israels erlösen wird, dann werden sie sein wie die Träumenden.“ Wie werden wir uns wundern nach dem letzten Kampf, dem letzten Augenblick, wenn man über uns auf Erden klagt, als über Tote, daß wir leben, daß Gottes Engel Freudenlieder singen, daß wir gekommen sind zu dem Berge Zion, zum König JEsu, ins verborgene Reich, zum stillen Frieden? wie werden wir danken dem Gott, der Wunder thut! an uns gethan hat und den Menschen von Staub ein ewiges Leben gegeben, und den Sünder zum Heiligen erklärt hat! O dies Wunder geschehe an unser vielen! O JEsu, JEsu! Amen.