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Am 3. Advent.
(Nürnberg 1834.)


Matth. 11, 2–10. Da aber Johannes im Gefängnis die Werke Christi hörete, sandte er seiner Jünger zween, und ließ Ihm sagen: Bist du, der da kommen soll, oder sollen wir eines andern warten? JEsus antwortete und sprach zu ihnen: Gehet hin, und saget Johanni wieder, was ihr sehet und höret; die Blinden sehen, die Lahmen gehen, die Aussätzigen werden rein, und die Tauben hören, die Toten stehen auf, und den Armen wird das Evangelium gepredigt. Und selig ist, der sich nicht an mir ärgert. Da die hingingen, fing JEsus an zu reden zu dem Volk von Johanne: Was seid ihr hinausgegangen in die Wüste zu sehen? Wolltet ihr ein Rohr sehen, das der Wind hin und her wehet? Oder was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Wolltet ihr einen Menschen in weichen Kleidern sehen? Siehe, die da weiche Kleider tragen, sind in der Könige Häusern. Oder was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Wolltet ihr einen Propheten sehen? Ja, ich sage euch, der auch mehr ist, denn ein Prophet. Denn dieser ist’s, von dem geschrieben stehet: Siehe, ich sende meinen Engel vor dir her, der deinen Weg vor dir bereiten soll.

 Am dritten Sonntag des Advents predigen wir von JEsu Christo, als Licht der Welt, oder von der Welt Erleuchtung durch JEsum Christum. Um Ihn als Licht der Welt der Gemeinde vor Augen zu stellen, wählten die Väter den vorgelesenen Text, in welchem außer von Ihm, dem HErrn, besonders auch von dem Täufer Johannes die Rede ist. Gewiß eine gute Wahl! Wie nämlich Johannes in seinem Leben und mit seiner Wirksamkeit ein Vorläufer JEsu war – so kommen heute und über acht Tage zwei Texte aus der Geschichte des Täufers als Vorläufer des Weihnachtsfestes.