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Am Himmelfahrtsfeste.
(Bertholdsdorf 1836.)


Mark. 16, 14–20. Zuletzt, da die Elfe zu Tische saßen, offenbarte ER sich und schalt ihren Unglauben und ihres Herzens Härtigkeit, daß sie nicht geglaubt hatten denen, die Ihn gesehen hatten auferstanden, und sprach zu ihnen: Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur. Wer da glaubet und getauft wird, der wird selig werden; wer aber nicht glaubet, der wird verdammt werden. Die Zeichen aber, die da folgen werden denen, die da glauben, sind die: In Meinem Namen werden sie Teufel austreiben, mit neuen Zungen reden, Schlangen vertreiben, und so sie etwas Tödliches trinken werden, würde es ihnen nicht schaden; auf die Kranken werden sie die Hände legen, so wird es besser mit ihnen werden. Und der HErr, nachdem er mit ihnen geredet hatte, ward ER aufgehoben gen Himmel und sitzet zur rechten Hand Gottes. Sie aber gingen aus und predigten an allen Orten, und der HErr wirkte mit ihnen und bekräftigte das Wort durch mitfolgende Zeichen.

 Das, was der HErr in den vierzig Tagen zwischen Ostern und Himmelfahrt mit Seinen Jüngern geredet hat, nennt man die Vermächtnisse des HErrn, weil diese Seine letzten Reden an die Seinigen allerdings eitel köstliche Schätze der heiligen Kirche enthalten. Von diesen Vermächtnissen ist im ersten Teile unsers heutigen Festevangeliums die Rede, im zweiten aber von der Verherrlichung des HErrn. Wir wollen in diesen doppelten Inhalt unsers Textes hineingehen wie in zwei schöne Lustgärten, die uns der HErr gepflanzt hat, und, was wir darinnen an Früchten oder Kräutern finden, das wollen wir nicht bloß ansehen, sondern zur Genesung unserer Seelen anwenden. Der HErr aber segne uns