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Himmel nicht, sie ist äußerlich, darum tröstet sie das bange Herz nicht. Sie ist wandelbar, denn die Güter dieser Welt sind allerlei Feinden unterworfen, zehren sich auch untereinander selbst auf und feinden einander an, daß nichts lange bleibt, wie es ist. Heute ist meine Wohlfahrt gesund, morgen krank, dann geneset sie wieder, aber es ändert sich auch bald, endlich stirbt sie und steht nicht mehr auf. Denn alles, was irdisch ist, das ist nicht bloß wandelbar, sondern auch vergänglich. Bei Mir, spricht Christus, ist es ganz anders. Mein Friede und alles, was er in sich hält, ist nicht weltlich. Darum hat auch nichts Macht an ihm, was weltlich ist. Vom Himmel kommt er und bleibt auf Erden rein; er ist nicht irdisch, denn er kommt von oben her. Er ist nicht äußerlich, sondern inwendig, er ist nicht wandelbar, sondern unwandelbar, nicht vergänglich, sondern unsterblich und ewig, wie Ich selbst bin. Er ist ein Segen über alle Segen, oben entsprossen, blüht und trägt er Früchte auf Erden – für den Himmel. Ich habe ihn gegründet, er ist Mein Friede. Was hilft’s, daß alle überwundenen Feinde, Teufel etc. wider ihn toben? Er bleibt, nur Ich gebe ihn, und nur Ich kann ihn nehmen. Aber Ich nehme ihn nicht, Ich gebe nicht wie die Welt. Die ändert ihr Herz und ihre Gunst über Nacht, sie nimmt morgen wieder, was sie heute gegeben, aber auf Mich könnt ihr euch verlassen. Ich heiße: „JEsus Christus, gestern und heute derselbe und derselbe in Ewigkeit!“ Ich nehme meinen Frieden nicht, Ich lasse Mich Meine Gaben nicht gereuen, Ich gebe und rücke niemand auf. Fürchtet euch nicht, siehe, Ich bin bei euch alle Tage, und mit Mir Mein Lohn, Mein Friede! Ewiger Friede hat Meine Kirche umfangen. Meinen Frieden gebe Ich, Ich, der Unwandelbare, Ich sage es, dabei bleibt es!

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 O Brüder, nehmet, nehmet den Frieden im Worte an, nehmet ihn und behaltet ihn. Unsichtbar hier, wird er dort sichtbar und offenbar werden, und ihr werdet dort erst erkennen, welch himmlische Klugheit es ist, JEsu Frieden anzunehmen! Hier scheint es, als hätte man nur ein Wort, aber das Wort verbürgt ewige Schätze! O nehmt im Wort