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2.
Beim Antritt der Reise.

O HErr, vor dem wir alle auf Erden Fremdlinge und Pilgrime sind, nun breche ich auf aus meinem Orte und meiner Heimath, und gehe wallen in ein fremdes Land. Du weißt, daß ich nicht aus Müßiggang reise, und nicht die eitle Ergetzung meiner Augen und Sinne suche, sondern einem heilsamen Zwecke nachgehe. So bitte ich Dich, sei nun bei und mit mir, gib mir Deinen Engel zum Geleit und Schutz, und Deinen Geist in mein Herz, der mich lehre in der Fremde einsam, aber gottselig zu leben. Sammle durch Deinen Geist meine Gedanken zu Dir ein, und erhalte sie allezeit in der Richtung und im Gebete zu Dir. Denn Du bist meine Heimath, und wenn ich bei Dir einkehre und Dich anrufe, Du allgegenwärtiger HErr und Freund meiner Seelen, so bin ich alle Wege daheim, ohne irdisches Heimweh, zufrieden und glücklich. HErr, schenke mir auf dieser meiner

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Wilhelm Löhe: Raphael. U. E. Sebald’sche Verlagsbuchhandlung, Nürnberg 1862, Seite 11. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Raphael.pdf/27&oldid=- (Version vom 17.8.2017)