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zwei Seelen, die Du mir geben kannst, auf daß wir zusammen Dich suchen; aber es soll mich auch nicht verdrießen, ganz allein zu sein, allein zu gehen, Dich allein zu suchen. Deine innigere Bekanntschaft will ich machen, mit Dir will ich mich betend fester verbinden, Dich will ich in Andacht fester ergreifen, Du sollst meine Freude sein, die Freude am HErrn soll meine Stärkung und Stärke, und Er soll der Hort meines Heils, meiner Heilung und Genesung sein. O nicht Zerstreuung, sondern Sammlung zu Dir soll mir helfen, daß ich meiner Tageslast neue Kraft und eine starke Schulter bieten kann. Komm, mein HErr, zu mir, auf daß ich reise mit Dir in eine verborgene Hütte: da lehre mich Dein Wort betrachten, da lehre mich beten und richte mich zu, wie Du mich haben willst im täglichen Leben. Hilf mir, daß ich meiner Last wieder gewachsen werde, der ich entlaufen bin. Gib mir, denn ich bitte auf dein Gebot; thue mir auf, denn ich klopfe an; laß Dich finden, denn ich suche Dich. „Mit Segen mich beschütte, mein Herz sei Deine Hütte, Dein Wort sei meine Speise, bis ich gen Himmel reise“. Amen.




Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Löhe: Raphael. U. E. Sebald’sche Verlagsbuchhandlung, Nürnberg 1862, Seite 27. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Raphael.pdf/43&oldid=- (Version vom 1.10.2017)