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sondern eine jede mit Zeichen Deiner Gegenwart dermaßen ausgestattet ist, daß sich allenthalben Dein Lob entzünden, und die Welt Deiner Ehre voll werden kann. So laß mich also auch nicht bloß auf den hohen Alpen und in ihren Thalen, sondern überall Dich suchen und finden, überall Deine Kreaturen heiligen Dienst an meiner Seele thun. Wie Deine Psalmisten von Deinen Kreaturen singen, und Dein Geist, da er David Lieder lehrte, von Deinen Werken sang; so mache mich auch des Liedes und Psalmes voll von Deinen Werken. Laß die Sterne oben und das Gras unten und alles, was dazwischen liegt, vor meinen Ohren Deine Herrlichkeit singen, – mich aber laß lebend und sterbend noch singen, wie heilig und hehr Du bist, Gott Zebaoth, auch in dem allen, was vergeht, was dem verzehrenden Feuer verfallen wird an jenem schrecklichen Tage. O HErr, über mein Bitten und Verstehen wirke in mir Erkenntnis der Kreatur zu Deinem Preiße. Laß mich an den vergänglichen Formen Deiner sichtbaren Welt emporsteigen zu dem, was unsichtbar, geistlich und ewig ist, und zu Dir selbst, mein höchstes Gut. Erhöre mich durch Den, dessen Tod alles

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Wilhelm Löhe: Raphael. U. E. Sebald’sche Verlagsbuchhandlung, Nürnberg 1862, Seite 36. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Raphael.pdf/52&oldid=- (Version vom 1.10.2017)