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9.
Um Segen zur Cur.
(Für Badereisende.)

O Herr, ich habe meinen kranken Leib aus meiner Heimath bis hieher an diesen Ort gebracht, ob es Dir etwa gefiele, mir durch den Gebrauch der Waßer, welche du hier aus der Erde sprudeln läßest, Heilung oder doch Erleichterung der Noth zu geben. Ich weiß, daß Gesundheit nicht das größte Erdengut ist, und habe sie als ein solches auch niemals von Dir zu erflehen gewagt, das weißest Du. Wohl aber weiß ich, daß ein kranker Leib und ein immer schwankendes Befinden in diesem ungewißen Leben eine gute und vollkommene Gabe Deiner Hand sein kann, wie ich das auch oft und viel an mir und anderen erfahren habe. Wer alle Tage das Anklopfen Deiner Hand hört und fühlt, und immer neue Warnung empfängt, dem ungewißen Leben zu

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Wilhelm Löhe: Raphael. U. E. Sebald’sche Verlagsbuchhandlung, Nürnberg 1862, Seite 44. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Raphael.pdf/60&oldid=- (Version vom 1.10.2017)