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So hilf mir denn und erhöre mein Gebet. Sei auch ein reicher Vergelter denen allen, die mir armen Fremdling wohlthun, und vergilt ihnen jeden Trunk kalten Waßers, jedes freundliche Wort, jeden Gruß. Die Gastfreunde, welche ich finde, laß nicht bloß mich, sondern auch Dich aufnehmen, der Du abermaleins sagen wirst: „Ich bin ein Gast gewesen, und ihr habt mich beherbergt“. Mein Friedensgruß sei Deiner, und wo Du mit mir einkehrest, da mögest Du auch bleiben mit Deinem Segen: Dein Mund und Offenbarung und Weisheit, Deine Hand mit dem geistlichen Reichthum der triefenden Wunden und mit der Fülle Deiner mancherlei Wohlthaten thue sich auf unter meinen Wohlthätern und Freunden, bei welchen ich wohne, und die Barmherzigkeit, welche mir erzeigt wird, die komme tausendfältig wieder zu denen, die mich segnen. O HErr, sei anstatt meiner und aller Pilgrime ein allmächtiger Vergelter denen, die mir und andern Fremdlingen Dir zu Gefallen und in Deinem Namen freundlich, hold und hilfreich sind. Der Gott der Fremdlinge erhöre mich um seiner eigenen sauern Fremdlingschaft auf Erden willen! Amen.




Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Löhe: Raphael. U. E. Sebald’sche Verlagsbuchhandlung, Nürnberg 1862, Seite 80. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Raphael.pdf/96&oldid=- (Version vom 1.10.2017)