Wilhelm Löhe: Rauchopfer für Kranke und Sterbende und deren Freunde. Dritte Auflage | |
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mit dankbarem Gemüthe in aller Noth dich preisen, auf daß, die wir mit Christo allhier leiden, auch mit ihm zur ewigen Herrlichkeit erhaben werden! Amen.
54.* O Herr Jesu Christe, der du bist ein Gott der Geduld und alles Trostes, in den Tagen deines Fleisches in höchster Geduld all dein Elend ausgestanden und uns unsere Seelen mit Geduld zu faßen befohlen hast! Du siehst mein betrübtes Elend, hörest mein Seufzen, das ich auf meinem Angstlager ausgieße. Du weißt, wie meine Schwachheit und Gebrechlichkeit so groß und heftig ist. Wie soll ich aber thun, du frommer Herr? Keine Arznei weiß ich, als das Kräutlein Geduld[1]. Dieweil aber dasselbe nicht wächst in dem ungebauten Garten
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Das Kräutlein Patientia
Wächst nicht in allem Garten.
Ach Gott, schaff du mirs immerdar,
Daß ich könn deiner warten;
Sonst bin ich sehr betrübt und schwer
Von Angst auf dieser Erden.
Wilhelm Löhe: Rauchopfer für Kranke und Sterbende und deren Freunde. Dritte Auflage. C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1863, Seite 146. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Rauchopfer_f%C3%BCr_Kranke_und_Sterbende_und_deren_Freunde_(3._Auflage).pdf/154&oldid=- (Version vom 7.10.2018)