Seite:Wilhelm Löhe - Rauchopfer für Kranke und Sterbende und deren Freunde (3. Auflage).pdf/156

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22.
Wenn man ungeduldig gewesen ist.

 55. Was betrübst du dich, meine Seele, und bist so unruhig in mir? Harre auf Gott, denn ich werde ihm noch danken, daß er meines Angesichtes Hilfe und mein Gott ist.

 Ach mein Herr und Gott, erhalte doch von nun an meine Gänge in deinen Fußsteigen und laß meine Tritte nicht gleiten. Laß den Feind an mir nichts gewinnen und den Sohn der Ungerechtigkeit mich nicht beschädigen, sondern verzeih mir meine Ungeduld und Halsstarrigkeit, denn ich habe geirrt wie ein irriges Schaf, das zum Verderben eilt. Meiner Sünden sind viel mehr denn des Sandes am Meer, ich empfinde sie nicht nach ihrer Last und Menge, aber nunmehr ist mir Heil widerfahren. Du, Herr, hast mich vom Schlafe des Todes wieder erweckt, daß ich meinen Irrweg