Seite:Wilhelm Löhe - Rosen-Monate heiliger Frauen.pdf/13

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Ich habe mit prüfendem Verstande mancherlei gelesen, und wiedererzählt, was mir wichtig und merkwürdig erschien. Das ist alles, was ich mir zuschreiben kann, und mehr war für meinen Zweck nicht einmal nöthig. Wer etwas anders sucht, als die Erzählung und einfache Würdigung deßen, was auf dem Gebiete der Kalenderlitteratur jedermann zugänglich vorliegt, der wird gewis nicht befriedigt werden. Dies ganze Büchlein kann an seiner Stirne als Motto die bekannten Worte tragen: relata refero, d. h. ich berichte, was ich gelesen habe. Vielleicht bereitet es dennoch mancher Leserin einen Theil von dem Vergnügen, welches ich bei den Erzählungen meiner Gewährsleute gefunden habe.

.

 Damit hätte ich vielleicht gesagt, was zum Vorwort nöthig ist. Doch möchte ich schließlich noch eine Eintheilung und Classification der Lebensläufe dieses Büchleins erwähnen. Eine große Anzahl besteht nemlich aus solchen, die in die Zeit der großen Verfolgungen der ersten Jahrhunderte gehören; die andern gehören in ruhigere Tage, während welcher die äußern Verfolgungen schweigen, und daher die inneren Erfahrungen und die Liebesthätigkeit nach außen hin zu großer Ausbildung und Bedeutung gelangen.

Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Löhe: Rosen-Monate heiliger Frauen. S. G. Liesching, Stuttgart 1860, Seite XIII. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Rosen-Monate_heiliger_Frauen.pdf/13&oldid=- (Version vom 26.9.2016)