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irdischer Güter, umwallt von leuchtender Schönheit, mit Ketten beladen, sehnsuchtsvoll den Todesstreich empfieng, welches geschah am Tage, von dem wir reden, während der Diocletianischen Verfolgung im Jahre 304 oder 305. – Die lutherische Kirche besitzt ein altes Marterbuch, geschrieben von Doktor Hieronymus Weller, einem Schüler Martin Luthers, der einmal bei Tische zu ihm gesagt hatte: „Domine Hieronyme, ihr habt einen sehr bösen Geist, der euch plagt und anficht, gleichwie auch ich und Magister Philipp Melanchthon und Doktor Caspar Creutziger auch haben.“ Doktor Hieronymus solle, setzte Luther dazu, zu seiner Erquickung die Historien etlicher vornehmer Märtyrer vor sich nehmen, sie ansehen, lesen, auslegen und erklären. Das that er denn auch in dem genannten Buche, welches im Jahre 1700 neu mit einer schönen Vorrede A. H. Francke’s erschien. In diesem Buche findet man auch mit sichtlichem Wohlgefallen die Geschichte der heiligen Agnes erzählt, und weil es denn dem jetzigen Geschlechte gut ist, eine Heiligengeschichte aus der Feder eines Freundes Luthers zu vernehmen, so haben wir in der Anmerkung unten die Passionsgeschichte der heiligen Agnes noch einmal aus Wellers Hand gegeben, sonderlich um

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Wilhelm Löhe: Rosen-Monate heiliger Frauen. S. G. Liesching, Stuttgart 1860, Seite 5. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Rosen-Monate_heiliger_Frauen.pdf/25&oldid=- (Version vom 2.10.2016)