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anbeten, ist der rechte und wahrhaftige Gott; die anderen Götter überall, so von den Heiden geehret und angebetet werden, sind nichtige und erdichtete Götter, so weder ihnen selbst noch anderen helfen können.“ Auf diese des Jünglings Rede ein großes Zulaufen ward, daß es nicht viel fehlet, es wäre in der Stadt eine Empörung worden. Denn die Wahrsager und heidnische Priester fürgaben, der todte Jüngling wäre mit Zauberei wieder lebendig gemacht, die andern aber schrieen laut und sprachen, dieses Wunderwerk wäre von Gott geschehen. Furcht sich Symphronius der Statthalter, er möchte, wenn er Agnetem ungestraft ließe, verdammt und vertrieben werden, gieng er davon und befahl Agnetem seinem Stadtvogte. Der wollte sie verbrennen; da er aber sahe, daß das Feuer ihr nicht schadete, sie auch nicht umbringen wollte; ließ er sie den Henker mit einem Schwert erstechen. Hat also die Krone der Ehren bekommen, ruhet nun im HErrn Christo ihrem Bräutigam. Ihre Eltern aber haben den todten Körper ihrer lieben Tochter ganz ehrlich zur Erden bestattet und begraben den 21. Tag Januarii nach Christi Geburt, im 309. Jahre.“




Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Löhe: Rosen-Monate heiliger Frauen. S. G. Liesching, Stuttgart 1860, Seite 9. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Rosen-Monate_heiliger_Frauen.pdf/29&oldid=- (Version vom 2.10.2016)