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hohe Name, und das Bekenntnis, welche wir im Schilde führen. Wollen wir daher trotz unserer Mängel und Gebrechen für Christen gehalten werden; so wird es auch gut sein, wenn wir andere behandeln, wie wir behandelt sein wollen, und eine Zeit, für deren Fehler wir sogar zu klein sind, nicht verachten, weil wir ohne alles eigene Verdienst und Würdigkeit in dem oder jenem Stücke den Willen Gottes deutlicher erkennen. „Alles ist euer“, spricht der heilige Paulus; so haben wir also auch ein Anrecht an, eben damit aber auch eine Pflicht gegen die, die zwar ihrer Zeiten Weise an sich tragen, wie wir die der unsern, uns aber dennoch in ebendemselben Glauben, welchen wir bekennen, und in der Liebe zu Christo, die auch von uns gefordert wird, so sehr übertreffen.

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 Paula ist eine Tochter ausgezeichneter und edler Eltern, geboren zu Rom am 5ten Mai 347. Der Glanz hoher Ahnen, z. B. von mütterlicher Seite der Scipionen und der Gracchen, vereinigte sich bei ihr mit einer Fülle großer Anlagen und mit einem Reichthum an zeitlichen Gütern, wie er selten zu finden ist. Aufgewachsen unter den glücklichsten Umständen, welche sie finden konnte, wurde Paula die

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Wilhelm Löhe: Rosen-Monate heiliger Frauen. S. G. Liesching, Stuttgart 1860, Seite 16. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Rosen-Monate_heiliger_Frauen.pdf/36&oldid=- (Version vom 2.10.2016)