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war sie für ihre Angehörigen und ihren Sohn Toxotius in Rom keineswegs todt. Dieser lebte zu Rom mit seiner Gattin Läta, der Tochter eines heidnischen Priesters, welcher durch das junge Ehepaar den Weg zu Christo fand, ein Leben zu Christi Ehren, wie seine Mutter in Bethlehem, und gieng an seinem Ort den Weg des HErrn, wie sie an ihrem. – Voll Verlangens, mit dem HErrn ewig vereinigt zu werden, starb Paula am 26ten Januar 404. Bischöfe trugen sie auf ihren Schultern in die Kirche, andere führten die Leiche mit Psalmengesang, andere folgten mit Fackeln und Kerzen. In der Kirche der Höhle von Bethlehem setzte man sie am 28ten Januar bei. Für ihren Nachruhm und ihr Gedächtnis sorgte einer, der dazu vorzugsweise befähigt war, der Kirchenvater Hieronymus. Die Freude an diesem Lebenslaufe einer heiligen Dienerin Jesu durchzog die ganze Kirche und ihre Zeiten, und so sehr sich auch bei uns Licht und Zeit geändert hat, werden doch auch wir immerfort die heilige Kraft einer Seele ehren und bewundern, die ähnlich wie Elisabeth von Thüringen im Glück der Jugend und im herben Leid der reiferen Jahre wie eine edle Pflanze unter Sonnenschein und Regen zum ewigen Leben gedieh und

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Wilhelm Löhe: Rosen-Monate heiliger Frauen. S. G. Liesching, Stuttgart 1860, Seite 23. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Rosen-Monate_heiliger_Frauen.pdf/43&oldid=- (Version vom 2.10.2016)