Seite:Wilhelm Löhe - Sieben Vorträge über die Worte JEsu Christi vom Kreuze.pdf/131

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und Gewißensfrieden entspringt dann die lautere Quelle des Friedens der Kinder Gottes und Brüder JEsu. Aus der Friedenspredigt kommt Friedenserfahrung und je mehr das der Fall ist, je mehr folgt auch die Ehre in der Gemeine. Wer kann den Frieden predigen hören, Frieden glauben, Frieden empfinden, ohne daß er Seele und Harfe zum Ehren- und Preisgesang Gottes und Seines Erlösers stimmt? Wenn Himmel und Erde in Christo sich vereinen, wenn die Herzen und Gewißen, wenn Freunde und Feinde eins werden und die Harmonie aller Wesen wieder zu wachsen und zu gedeihen beginnt, so folgen, wer wirds hindern können, auf Erden in der Gemeine, wie im Himmel am Throne Gottes harmonische Lieder, Psalmen, Hymnen, Oden, und das Rauchwerk versöhnter Herzen steigt mehr und mehr empor. Da heißt es diesseits und jenseits, wie man singt: „Amen, uns ewig währet die Freude, Gott die Ehre,“ und es kann ja nicht anders sein, je mehr Anklang das Wort: „Es ist vollbracht“ in den Herzen findet, desto mehr muß es an allen Orten wiederhallen von schönen Gottesdiensten, Andacht und Anbetung. Die Predigt, die zur Erfahrung geworden ist, wird auch zum Gottesdienste, und wenn, was aus dem Herzen Gottes entsprungen ist, von uns angenommen wurde, dann werden wir auch von heiliger Macht und Andacht zum Herzen Gottes gezogen.

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 Vollgiltigkeit des Verdienstes JEsu – Opfermahlzeit – Friede und Ehre in der Höhe – Friede und Ehre in der Gemeine: das alles und damit vier wallende Oceane der Gnaden fließen aus dem Worte des HErrn: Es ist vollbracht. Wohlan,