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Wilhelm Löhe: Wilhelm Löhe’s Tractate für die Seelsorge. IV: Timotheus. Eine Ermahnung an die Eltern, ihre Kinder von Jugend auf die heilige Schrift zu lehren, und an die Kinder, sie von Jugend auf zu lernen.

noch nicht gut lesen kannst, so übe dich, daß du es baldmöglichst lernest, damit du auch baldmöglichst zu dem Glück gelangest, lesen und verstehen zu können, was dir Gott durch seine heiligen Apostel, Propheten und Evangelisten hat aufzeichnen laßen. Bitte deinen Vater, deine Mutter, daß sie mit dir lesen; es ist nichts schöner, als wenn die Eltern mit den Kindern und die Kinder mit den Eltern das seligmachende Wort Gottes lesen. Kann dein Vater, deine Mutter nicht mir dir lesen, oder wollen sie nicht, erhören sie deine Bitte nicht; so bitte deine Geschwister, deine Verwandten, deine Pathen, daß sie wenigstens so lange mit dir lesen, bis du dir selbst weiter helfen kannst, bis du richtig und geläufig liesest. Hast du es soweit gebracht, so merke dir, was der heilige Paulus an seinen lieben Timotheus geschrieben hat: „Halte an mit Lesen.“ 1. Tim. 4, 13. Lies selbst, gehe zu den Alten, zu den Kranken, zu den Blinden, und lies ihnen vor. Da wirst du inne werden, wie schön es ist, lesen zu können, und wirst begreifen, was Offenb. 1, 3. steht: „Selig ist, der da lieset und die da hören die Worte der Weißagung, und behalten, was darinnen geschrieben ist, denn die Zeit ist nahe.



Druck von Carl Junge in Ansbach


Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Löhe: Wilhelm Löhe’s Tractate für die Seelsorge. IV: Timotheus. Eine Ermahnung an die Eltern, ihre Kinder von Jugend auf die heilige Schrift zu lehren, und an die Kinder, sie von Jugend auf zu lernen.. Carl Junge, Ansbach 1865, Seite 7. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Timotheus.pdf/7&oldid=- (Version vom 1.10.2017)