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Mrc. 10, 14.

Mel.: Von Gott will ich nicht laßen etc.
Laßet die Kindlein kommen
Zu mir, spricht Gottes Sohn;
Sie sind mein Freud und Wonne,
Ich bin ihr Schild und Kron.
Auch für die Kinderlein,
Daß sie nicht wärn verloren,
Bin ich ein Kind geboren;
Drum sie mein eigen sein.

Der HErr gar freundlich küßet
Und herzt die Kinderlein,
Bezeugt mit Worten süße,
Der Himmel soll ihr sein.
Dieweil Sein theures Blut,
Das aus Sein heilgen Wunden
Am Kreuzesstamm gerunnen,
Ihnen auch kommt zu gut.

Drum nach Christi Verlangen
Bringet die Kinder her,
Damit sie Gnad erlangen;
Niemand es ihnen wehr.
Führet sie Christo zu,
Er will sich ihr erbarmen,
Nimmt sie in seine Armen,
Darin sie finden Ruh.

Ob sie gleich zeitlich sterben,
Ihr Seele Gott gefällt;
Denn sie sind Gottes Erben,
Laßen die schnöde Welt.
Sie sind frei aller Fahr
Und dürfen hie nicht leiden;
Sie loben Gott mit Freuden
Dort bei der Engel Schaar.

Cornelius Becker.