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der Taufe mit allen Theilen und Gebeten der Taufhandlung bekannt machen, damit er desto andächtiger beiwohnen, von Herzensgrund mitbeten un mithandeln könnte. Es ist Schmach für einen Christenmenschen nicht zu wißen, wie man in seiner Kirche tauft. Auch entbehrt ein jeder etwas, der die uralten wunderschönen Gebete bei der Taufhandlung nicht kennt und sich einprägt. Ein jeder Vater, der taufen läßt, soll daher nicht bloß selbst die Taufhandlung kennen lernen, sondern auch die Seinen, sein Weib, auch seine Pathen bitten und mahnen, sich mit der Handlung der heiligen Taufe genau bekannt zu machen.

VII.

 Der Taufe voran geht die Schließung des Taufbundes. Wie er geschloßen wird, das sollen alle, namentlich aber die Pathen wißen. Er hat zwei Theile: im ersten entsagt man dem Teufel, seinen Werken und seinem Wesen, im zweiten bekennt man seinen Glauben an Gott Vater, Sohn, und Geist. Jeder von beiden Theilen hat drei Fragen und drei Antworten. An die zwei mal drei oder sechs Fragen und Antworten schließt sich dann noch eine siebente Frage und Antwort an, da der Täufer wißen muß, ob das Kind mit der Taufe unseres HErrn JEsu Christi und auf den Glauben getauft werden soll, den man bekannt hat. Wer nun das Kind bei der Taufe mit Rede und Antwort vertreten und an seiner Stelle den Bund schließen soll, der muß die Bundesfragen kennen und die richtigen Antworten darauf. Wonach sich zu richten. Wenn in irgend einer Gemeinde nicht sieben