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erziehen. Kein Vater, keine Mutter, geschweige ein menschlicher Staat, haben solche Rechte an ein Kind wie die Kirche, welche von allen ihren Gliedern gewiß mit Recht verlangt, daß sie die Nachkommen zu ihrer heiligen Gemeinschaft erziehen. Darum trägt die Sechswöchnerin ihr Kind zum Altar, sie bekennt damit ihre Schuldigkeit, dem Herrn in seiner Kirche zu übergeben, was Ihm angehört. Sowie daher die größere Schule zur Kirche geführt wird, und dort Rechenschaft ihres Lernens und Glaubens gibt, so auch die Kleinkinderschule; welche von ihrer Lehrerin von Herzensgrund soll beten lernen, wie der heilige Sänger gebetet hat: „Eins bitte ich vom Herrn, das hätte ich gern, daß ich im Hause des Herrn bleiben möge mein Leben lang, zu schauen die schönen Gottesdienste des Herrn, und Seinen Tempel zu besuchen.“


Anhang.

Von Ordnung und Einrichtung der Kleinkinderschule.

 In der Diakonissenanstalt zu Kaiserswerth ist „ein Liederbuch für Kinderschulen und die Unterklassen der Elementarschulen mit Melodieen, Gebeten, Bibelsprüchen, Denkversen, Spielen, der Methode der Erziehung und des Unterrichts in den Kleinkinderschulen zu errichten und Selbstprüfungsfragen für Kleinkinderlehrerinnen“ von Herrn Pastor Fliedner erschienen, von welchem ich bereits die vierte Auflage in Händen habe (v. 1862). Obwohl ich den Kleinkinderlehrerinnen, welche aus unserm Hause hervorgehen, mit dem gegenwärtigen Diktat an die Hand gehen wollte, sowie mit den andern Diktaten vom Auswendiglernen und der biblischen Geschichte und mit der Hinweisung auf die Vorrede zum Kinderbetbüchlein im Hausbuch; so hielte ich es dennoch für sehr gut, wenn eine jede Kinderlehrerin das angeführte Fliedner’sche Büchlein, welches ohnehin nur 18 Silbergroschen kostet, selbst besäße. Es

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Wilhelm Löhe: Von Kleinkinderschulen. Gottfried Löhe, Nürnberg 1868, Seite 25. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Von_Kleinkinderschulen.pdf/31&oldid=- (Version vom 8.8.2016)