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Wilhelm Löhe: Von dem göttlichen Worte, als dem Lichte, welches zum Frieden führt

mag dir untergehen; mit allem Andern mag es gehen, wie es will; – Seine Verheißung fehlt dir nicht. In der Welt hast du Angst – was ist’s? Bei Ihm, in Seinen Verheißungen hast du Frieden! – Hat man die Seelen also (Boos’ens Selbstbiographie enthält gute Beispiele) in die Enge getrieben, daß sie endlich sich ergeben müssen, auf’s Wort hin selig zu werden: so vertraue man forthin nicht auf Anstalten, nicht auf unser Beten und Wachen, Summa, nicht auf unser Rennen und Laufen; sondern dasselbe Mittel, welches die Seelen mit Jesu bekannt gemacht hat, behalte sie auch in Seinem Namen, nämlich unbedingter Glaube an Gottes Wort und Verheißung. Es komme einer in Anfechtungen, in Verwirrungen, in Gefühle, welche es seyn mögen: so bleibe man immer bei dem strengen Unterschiede zwischen Gott und Menschen, Gottes Wort und Gefühl, Gottes Treue und Menschenglaube stehen, – und dränge auf diese Weise wieder auf den unbedingten, fühllosen Glauben, der allein am Worte hängt, – auf den schmalen Weg Thomä, nicht zu sehen und doch zu glauben, zurück; man lobe und preise den Hüter Israels, der nicht schläft, noch schlummert, der alle bekümmerten Seelen und ihr Wehe kennt, und ihnen darum so herrliche, herzergreifende Worte von Seinem unumstößlichen Friedensbund geoffenbart hat, damit sie, rings umgeben von Hunden und wilden Ungeheuern, über sich unantastbar ihres Fußes Leuchte hätten, Seine Zusagen, die wie Sonne auf-, aber mit dem Heile unter ihren Flügeln nicht mehr untergehen.

Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Löhe: Von dem göttlichen Worte, als dem Lichte, welches zum Frieden führt. in Commission der J. Ph. Raw’schen Buchhandlung, Nürnberg 1842, Seite 13. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Von_dem_g%C3%B6ttlichen_Worte.pdf/13&oldid=- (Version vom 1.8.2018)