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Seele deß und deß,“ sondern ein Teufel ist’s, der diese Worte erdichtet, um die zu betrügen, welche darauf merken.“ Und wie viele andere Zeugnisse könnte man aus den Schriften der Väter anführen, welche ganz mit Chrysostomus übereinstimmen. Auch könnte man eine ganze Reihe von hohen, berühmten Namen nennen, welche die Geschichte 1. Sam. 28. ganz so auslegen, wie du oben gelesen hast. – An dieses Urtheil des Alterthums schließe sich Martin Luther an. Er sagt am Dreikönigstage in der Kirchenpostille von den wandelnden Geistern also: „Laß wandeln, was da wandelt. Du hörst, was dir dein Gott gebeut. So du dieselbigen Geister alle verdächtig hältst, sündigst du gar nichts. So du aber Einen für rechtschaffen hältst, bist du schon in Gefahr des Irrthums. Warum das? Darum: Gott will’s nicht haben, daß du von den Todten lernen und Wahrheit forschen sollst. Er will selbst dein lebendiger, überflüssiger, genugsamer Lehrer seyn. An Sein Wort sollst du dich halten. Er weiß wohl, was Er dir von Todten und Lebendigen sagen soll, denn Er weiß alle Dinge. Jes. 9.


8.

 Man könnte nun wohl sagen: „Steht die Sache so, so ist es mit der Geisterei noch schauriger, als wenn sie von wandelnden Menschenseelen herrührte; denn es ist schauriger, mit Teufeln, als mit Seelen zu thun haben.“ Aber darauf erlaube ich mir, mit

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Wilhelm Löhe: Was ist es mit den Geistererscheinungen?. C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1843, Seite 28. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Was_ist_es_mit_den_Geistererscheinungen.pdf/28&oldid=- (Version vom 24.7.2016)