Seite:Wilhelm Löhe - Zum Gedächtnis meines Pathenkindes Lorenz Wilh. Friedr. August Kündinger.pdf/10

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es sind ferne, ferne Zeiten, wo das geschehen wird. Es wird aber dem Propheten noch mehr gezeigt, er empfängt eine Offenbarung über die zwei und drei großen Tage, welche man mit vollem Rechte als Wendetage der ganzen Zeit und der ganzen Welt, als Tage der größten Veränderung im Himmel und auf Erden bezeichnen kann. Ich meine die 2, 3 Tage vom Charfreitag bis zum Ostertage, wo die Sünde und Strafe beschloßen, eine vollkommene Genugthuung und Sühne geleistet und zu Wege gebracht und die Pforten ewiger Gnade und unvergänglichen Friedens geöffnet werden sollten. Von diesen Tagen redet der heilige Geist und durch ihn das Israel der Zukunft, das Hosea sieht, im 2. Verse: „Er macht uns lebendig nach zweien Tagen, Er wird uns am dritten Tage aufrichten, daß wir vor Ihm leben werden.“ Das ist geschehen und geschieht noch in Christo JEsu, die drei großen Tage seines Kampfes und Sieges sind für alle, die errettet werden, „Aufrichtung“ und „Leben.“ Von Christo heißt es: „Ist Einer gestorben, so sind sie alle gestorben“, – ja von Ihm sprechen wir: „Ist Einer im Leben, so sind sie alle im Leben“, wir sind mit Christo auferstanden, in Ihm leben wir alle. – Nach diesen großen Tagen, nicht vor ihnen, weißagt Hosea dem Volke Israel Licht und Heil. – Dann – in Tagen des neuen Testamentes, wird Israel seinen HErrn erkennen. „Dann werden wir Acht drauf haben und fleißig sein, daß wir den HErrn erkennen“, so spricht im Namen des Israels zukünftiger, noch nicht, auch jetzt noch nicht gekommener Tage, der Prophet Hosea V. 3. Und wenn sich die Augen öffnen werden, dann wird es Morgen sein und die Zeit ewiger Aernten wird nahe sein, wie die irdische Aernte vor der Thür ist, wenn der Spatregen kommt. Der HErr, der Erlöser seines Volkes, der treue Bräutigam, – er wird, wie der Text weiter sagt, „hervorbrechen wie die schöne Morgenröthe und wird zu uns kommen